PM: Stellungnahme zur Berichterstattung über die Lindenfarb vom 8.1.2021

Das Engagement der Firma Strähle + Hess als Käufer der insolventen Lindenfarb Julius Probst GmbH & Co. KG begrüße ich ausdrücklich und hege große Hoffnung für eine gute Zukunft der Lindenfarb in Unterkochen.

Die traurige Geschichte

Die einst stolze Lindenfarb steht heute ausgelaugt und angeschlagen da. Der Grund hierfür ist die jahrelange Misshandlung der Firma durch seine Gesellschafter und sein Management. Über Jahre und Jahrzehnte hat sich in Europas größtem Lohn-Textilveredler ein immenser Investitionsstau gebildet. Anstatt in neue Anlagen und Verfahren zu investieren, wurde das Kapital der Firma entzogen. Dies führte am Ende zur ersten Insolvenz. Als Retter trat seinerzeit die Münchner Heuschrecke Radial Capital Partners auf. Deren Absichten waren schnell klar: Die Lindenfarb aufhübschen, nichts investieren und dann wieder verkaufen. Kein Wunder, dass dies in der zweiten Insolvenz endete. Als Käufer trat dieses Mal die Firma Mattes & Ammann auf den Plan. Firmeninhaber Christoph Larsén/Mattes hatte bei seinem persönlichen Auftritt vor Ort große Hoffnungen erzeugt und den Textilveredler zu seiner Herzensangelegenheit erklärt. Kein Jahr später folgte die dritte Insolvenz.

Das Leiden der Lindenfarb ist auch am verheerenden Verlust von Arbeitsplätzen abzulesen. Waren 2017 noch rund 400 Mitarbeiter bei dem Unterkochener Unternehmen tätig, sind es mit dem neuen Investor noch rund 120. Mehr als zwei Drittel der Arbeitsplatze gingen innerhalb von vier Jahren verloren.

Letzte Hoffnung: Mazzucco

Die Geschichte der Lindenfarb formuliert somit das Programm des neuen Eigners Strähle + Hess. An seinen Geschäftsführenden Gesellschafter Peter Mazzucco appelliere ich: Führen Sie die alte Dame Lindenfarb mit Ihrer Expertise, Ihrer Kraft und mit ganzem Herzen in eine erfolgreiche Zukunft. Wir benötigen keine Investoren, die nichts unternehmen, sondern Unternehmer, die investieren.

Zu den angekündigten Investitionen in die Produktionsumstellung sollten auch Investitionen in Umwelttechnik und Innovation hinzukommen. Für saubere Luft, gute Arbeitsbedingungen sowie qualifizierte und motivierte Mitarbeiter. Bund und Land stehen dabei mit Förderprogrammen zur Seite, so wie dies bei Palm ebenfalls der Fall war. Schade, dass sich der aktuelle Landtagsabgeordnete darum in der Vergangenheit nicht gekümmert hat.

Lindenfarb gewänne mit diesen Investitionen eine positive Perspektive, Akzeptanz in der Bevölkerung und langfristige Wirtschaftlichkeit.

Foto: Thomas Siedler / Aalener Nachrichten

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