Alexander Asbrock im Gespräch mit…. Energieexperte Cord Müller

Er ist studierter Bergbauingenieur, war in mehreren Energieversorgungsunternehmen in leitender Position tätig, Geschäftsführer der Stadtwerke Aalen und ist heute sein eigener Chef bei der Firma EC Power GmbH.

Mit DEM Enegieexperten der Region spreche ich über die Chancen unseres Landes und unseres Kontinents, über eine Zukunft mit erneuerbaren Energien und die Aufgaben, die wir jetzt politisch anpacken müssen.

Freuen Sie sich auf ein höchstinteressantes Interview mit CORD MÜLLER.

2 Kommentare

  1. Dr. Armin Schöppach

    „Beherzter Ausbau der erneuerbaren Energie“, was meinen Sie damit? Die Grünen sind hier ideologisch fixiert auf Windkraft, obwohl die Windkraft sehr problematisch ist. Bei Offshore Windkraft ist weniger problematisch, aber onshore wird verfochten von den Grünen ohne die Nachteile überhaupt zur Kenntnis zu nehmen: Mangelnder Naturschutz (Landschaftsschutz, Artenschutz insb. bei Vögeln), keine Grundlastfähigkeit, Netzausfälle ( im Millisekundenbereich), Lärmerzeugung, Waldzerstörung durch Wege und riesige Betonfundamente). Warum verabschieden sich die Grünen nicht vom beherzten Ausbau der Windkraft und nehmen alternative Konzepte auf, die Herr Müller ja auch aufgezeigt hat: Kraft-Wärmekopplung, Solarthermie, Offshore Windkraft, etc. ?

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    • admin

      Sehr geehrter Herr Dr. Schöppach,
      vielen Dank für Ihren Kommentar, zu dem ich gerne Stellung nehme.
      Beherzt ausbauen heißt, ohne willkürliche Beschränkungen wie Ausbaudeckel Anlagen zur Erzeugung Erneuerbarer Energien in großer Zahl aufbauen. Mir persönlich sind dabei solare Energiesysteme am nächsten. Bei Photovoltaikanlagen haben wir noch erhebliche Flächenpotenziale (Agrar-Photovoltaik, Freiflächenanlagen, Anlagen entlang von Bundesstraßen und Autobahnen, auf Schallschutzwänden etc.). Technisch gesehen, können wir sehr schnell signifikante Volumina zubauen. In unserem Wahlprogramm kündigen wir an, dass in BW eine PV-Pflicht bei Neubauten zur Wohnnutzung und bei grundlegenden Dachsanierungen kommen soll. In der letzten Legislaturperiode haben wir auf Grüne Initiative hin geschafft, dass eine PV-Pflicht auf Neubauten von Nicht-Wohngebäuden eingeführt wurde.
      Zur Wahrheit gehört aber auch, dass auch der massivste Ausbau der PV nicht ausreichen wird, unseren Energiebedarf zu decken. Deshalb benötigen wir ebenfalls Windkraftanlagen. Hier müssen zukünftig Bürgerenergiegenossenschaften in eine wettbewerbsfähige Position versetzt werden und die Anrainergemeinden wirtschaftlich ebenfalls von den Anlagen profitieren. Einen erfolgreichen Ausbaupfad können wir nur erreichen, wenn die Planungsdauer der Anlagen verkürzt wird, wir die Menschen vor Ort in die Planung einbeziehen und die Bürger*innen vor Ort durch die Anlagen auch einen wirtschaftlichen Vorteil ezielen. Darüber hinaus bin ich der Meinung, dass bei der Windkraft noch erhebliches Entwicklungspotenzial besteht. Ich beobachte interessiert alternative aerodynamische Konzepte oder Höhenwindkraftwerke. Was den Aufbau von aktuellen Windkraftanlagen angeht, haben Sie natürlich insofern recht, dass die Anlagenerrichtung immer einen Eingriff in die Natur bedeutet. In einer Abwägung sind wir allerdings der Meinung, dass dies beispielsweise gegenüber Kohlekraftwerken oder Kernkraftwerken mit erheblichen Betriebs- und Endlagerrisiken die schonendere und sicherere Alternative darstellt. Noch ein kurzer Blick auf die Verluste in der Vogelwelt durch Windkraftanlagen: Laut Hermann Hötker vom Michael-Otto-Institut im NABU starben 2012 in Deutschland rund 100.000 Vögel durch Kollision mit Windkraftanlagen. Durch Glaskollision sterben in Deutschland jährlich 100-115 Mio. Vögel (Quelle: Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten,2017). Wenn uns Vögel am Herzen liegen, sollten wir also beides tun: Verträgliche Standorte für Windkraftanlagen finden (siehe auch: Für einen natur- undumweltverträglichenAusbau der Windenergie, BUND, 2011), an Systemen gegen Vogelkollision an Windkraftanlagen forschen und Schutzmaßnahmen für Glaskollision sofort umsetzen.
      Die Grünen setzen sich im Übrigen noch für weitere Möglichkeiten der Energieeffizienz und -gewinnung ein. Nahwärmenetze, die Abwärme von Industrieanlagen nutzt oder in Neubaugebieten aufgebaut werden oder bodennahe Geothermie sind nur zwei weitere Beispiele, wie wir einer gelingenden Energie- und Wärmewende Schritt für Schritt näher kommen – ohne ideologische Scheuklappen, technologieoffen und umweltverträglich!

      Herzliche Grüße
      Alexander Asbrock

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