Dynamische Gemeinde hofft auf Bund und Land

Die Bundestagsabgeordnete Margit Stumpp und der Landtagskandidat Alexander Asbrock von Bündnis 90/Die Grünen wurden in Jagstzell von Bürgermeister Raimund Müller sowie den Gemeinderäten Klaus Thalhammer und Wolfgang Kling herzlich zum Gemeindebesuch empfangen. Stumpp betonte, dass es ihr wichtig sei, sich regelmäßig in den Gemeinden über den Fortgang der Projekte und die Befindlichkeiten vor Ort zu informieren und auch über die neuesten Entwicklungen aus Berlin zu berichten.
Bürgermeister Müller führte aus, dass Jagstzell auf eine sehr dynamische Entwicklung in den letzten Jahren zurückblickt. Bauplätze wurden sehr gut nachgefragt, so dass weitere, neue Baugebiete ausgewiesen wurden. Die Innenentwicklung wird ebenfalls vorangetrieben, aktuell mit der Sanierung der Alten Schule und Einbau des Interimsrathauses. Neue Projekte sind bereits in Planung.

Müller stellte außerdem die hohe Aufenthaltsqualität und das touristische Potential Jagstzells heraus. Mit dem Bahnhof ist Jagstzell Teil der Achse Aalen-Crailsheim und überörtlich hervorragend angebunden. Er verwies auch auf den neu erbauten, attraktiven Erlebnisbereich „Jagst erleben“ mit dem Arboretum.

Das Innovationstempo ist hoch in Jagstzell. Bürgermeister Müller beklagte, dass die Eigenfinanzierung kleiner Gemeinden aufgrund der vorgegebenen Verschuldungsgrenzen schwierig sei. Er forderte daher weitere Strukturförderungen von Land und Bund. Dabei sollte der bürokratische Aufwand für die Beantragung der Förderungen verringert werden. Auch bei der Digitalisierung der Schulen wünschte er sich mehr Unterstützung vom Land.

Den größten Brocken im Investitionsprogramm von Jagstzell stellt derzeit der Breitbandausbau dar. Insgesamt 8,5 Millionen Euro werden hierfür veranschlagt, wovon die Gemeinde einen Anteil von 1,4 Millionen Euro selbst stemmen muss. Der Rest wird über Bundes- und Landesförderungen finanziert. In den nächsten drei Jahren werden mit diesen Mitteln dann 330 Breitband-Hausanschlüsse installiert.

Zu schaffen macht Müller die Folgen der Corona-Krise. „Wir rechnen mit erheblichen Einnahmeausfällen bei der Einkommenssteuerumlage und der Gewerbesteuer“, sagte er und forderte die Politik auf, den Gemeinden mit passgenauen Hilfsprogrammen beizustehen.

Margit Stumpp anerkannte die Agilität und Dynamik in Jagstzell und nahm die angesprochenen Kritikpunkte auf. Müllers Hinweise und Berichte werden in ihre Arbeit als Bildungs- und Medienpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion einfließen.

Landtagskandidat Alexander Asbrock erklärte, er wolle sich mit wirtschaftlichem Sachverstand dafür einsetzen, dass Baden-Württemberg die ökonomischen Folgen der Pandemie schnell bewältigt. Es sollte außerdem die Chance genutzt werden, Landesmaßnahmen ökologisch wertvoll und gesamtwirtschaftlich erfolgversprechend anzulegen.

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